Klaudia Kottek,früher Gemeindepädagogin in Kiel-Elmschenhagen,
Wellsee, Rönne und Kroog Trinitatisgemeine Kiel, E-Mail:k@klaudiakottek.de Handy: 016092485366 |
Freizeitbericht
unserer Sommerfahrt
1980 nach Bad Lauterberg
Unsere Harzfahrt
In der Zeit vom 1.-11. August besuchten
15 Kinder und drei Betreuer aus unserer Gemeinde die
Jugendherberge in Bad Lauterberg im Südharz.
Am 1.8. wollten wir uns um 8.30 Uhr am
Hauptbahnhof treffen. Einige Kinder hatten wohl die Nacht auf
einem Wespennest verbracht, sie waren schon um 8 Uhr da. Wenn man
das Gepäck betrachtete, so schien es, daß einige auf eine
Afrikaexpedition wollten, anstatt in den Harz.
Um 8.45 Uhr setzte sich "unser" Zug in
Richtung Hamburg in Bewegung. Beim Umsteigen hatten dann
einige Kinder ihre liebe Not mit dem Gepäck, aber
Martina Höffken, deren Gepäck mit unserem gesamten
Freizeitmaterial im PKW nach Bad Lauterberg gebracht wurde half
den Jüngeren, so daß alle sicher den Zug nach Northeim
erreichten. Als alle saßen, wurde jedem ein Eis versprochen. In
Northeim konnten wir uns mit dem Umsteigen Zeit lassen: der
Zug sollte erst in 40 Minuten abfahren! Endlich kamen wir in Bad
Lauterberg, beim Bahnhof Kurpark an: Jürgen Scholz und sein Auto
warteten schon auf unser Gepäck. Wir mußten unsere Füße
gebrauchen und merkten auch schon bald, daß wir im Harz waren:
die Jugendherberge lag an einem Berghang. Jedesmal, wenn wir den
Berg emporklommen, rann uns der Schweiß von der Stirn und
bildete den sogenannten Krooger Bach".
Die Zimmer wurden verteilt, ein Spiel veranstaltet,
um die Jugendherberge besser kennenzulernen und dann gab's auch
schon Abendbrot. Während die anderen noch einmal in den Ort
wanderten, lag Anja mit Fieber im Bett. Aber dank der guten
Medizin konnte sie ab Sonntag schon wieder am Programm teilnehmen.
So versäumte sie aber die Wanderung zum
Waldschwimmbad. Dort sollte das Versprechen der Zugfahrt
eingelöst werden: statt des Eises gab es freien Eintritt
zum kühlen Naß. Durch unsere Wanderungen lernten wir die
Umgebung Bad Lauterbergs sehr gut kennen, und durch unsere
Tagesfahrt den Harz. Der Ravensberg bei Bad Sachsa, Walkenried,
die Zonengrenze, Hohegeiß, Torfhaus (die Hexen hatten wohl
gerade Waschtag, denn der Brocken war von Wolken umhüllt), das
Glockenspiel und die Kaiserpfalz in Goslar, die Iberger
Tropfsteinhöhle bei Bad Grund und Osterode waren die Stationen
unserer Rundreise, nicht zu zählen die kleinen Orte, die wir
bloß durchfuhren. Auf der Rückreise waren wir noch in St.
Andreasberg, Der Busfahrer zeigte uns die Straße, die nach Bad
Lauterberg führte. Als wir zwei Tage später nach St.
Andreasberg wanderten, nahmen wir aber einen Waldweg, mal wieder
mit Bergsteigereinlage. War das ein Geschnaufe und Geschimpfe.
Man hatte meinen können, 1000 Bergziegen wären unterwegs , die
von der Brockenhexe persönlich gejagt wurden. Aber als wir die
Sommerrutschbahn erreicht hatten, wären alle ganz stolz auf das
erreichte Ziel. Wir schauten uns noch das Bergwerksmuseum an, das
uns ein wenig von der Harzer Bergwerksgeschichte zeigte, ehe wir
mit dem Bus nach Bad Lauterberg zurückfuhren. Leider gab es in
St. Andreasberg keine Wassertretstelle zur Erfrischung der wunden
Füße. In Bad Lauterberg wurden fast Meisterschaften im
Wassertreten ausgeführt. Besonders gut taten wohl Sabine die
Fußbäder, mit ihren 15 Blasen hielt sie wohl den absoluten
Rekord (oder waren es 20?).
Nach unserer Wanderung nach St. Andreasberg wurde
Sandra krank, aber dank der guten Pflege von Martina Schwarz war
sie am nächsten Morgen schon wieder auf den Beinen. Außer
unseren Wanderungen in und um Bad Lauterberg gab es noch ein
Reporterspiel (bei dem Bürger und Gäste Bad Lauterbergs
interviewt wurden), und eine Rallye, bei der es galt, Fragen
über Bad Lauterberg zu beantworten. Gebastelt haben wir auch,
darunter war natürlich eine Hexe. Eine Jutetasche haben wir
zusammengenäht und auf eine Seite das Kurzeichen. Bad
Lauterbergs gemalt; alle Sachen, die auf der Heimfahrt nicht mehr
in den Koffer paßten, wurden dann in diesen Taschen verstaut. Um
nicht alles, was wir unternommen haben, wieder zu vergessen,
haben wir ein Tagebuch angefertigt: Für fast alle Unternehmungen
und Bibelarbeiten (wir sprachen über die ersten Apostel) gab es
Bilder, Artikel oder Rätsel. Wer Lust hatte, noch etwas
dazuzuschreiben, konnte es tun. Am vorletzten Abend wurde alles
in einen Aktendeckel gebunden und auf die Titelseite das Bad
Lauterberger Wappen geklebt und angemalt. Auf diese Art und Weise
nahm jeder eine Menge Erinnerungen mit nach Hause.
Abschluß unserer Harzfahrt eine große
Abschlußparty, auf der nicht nur die "wilden modernen
Tänze getanzt wurden, sondern auch Volkstänze. Und Spiele gab
es auch. Jeder erhielt für seine guten Wanderleistungen einen
Orden. Um halb zehn kam dann die große Überraschung: statt ins
Bett ging´s noch auf eine Nachtwanderung. Eine Gruppe wanderte
vor, während die andere noch aufräumte. Nach
zehn Minuten folgte sie den Schnitzelspuren..., Plötzlich
hörten wir merkwürdige Musik aus dem Gebüsch.... Jürgen
spielte seine Geisterkassette ab. Später stellte sich heraus,
daß die 1. Gruppe mehr Angst gehabt hatte als die, die
erschreckt werden sollte. Mit Laternen wanderten wir dann durch
den Kurpark in Richtung Jugendherberge. Um 22.30 Uhr lagen wir
endlich in den Betten.
Am nächsten Morgen waren alle pünktlich mit
ihrem Gepäck beim Frühstück. Alle freuten sich auf
zu Hause. Unterwegs wurde dann noch die Fortsetzungsgeschichte,
die in den Schweizer Bergen spielte, zu Ende gelesen. Voller
Ungeduld wurde immer wieder aus dem Fenster geschaut. In
Raisdorf wurden schon die ersten Gepäckstücke auf den Gang
gestellt, denn auf der Rückfahrt fuhren wir über Lübeck und
durch die Holsteinische Schweiz und nicht, über Hamburg.
Endlich war die Gablenzbrücke in Sicht. Ob wohl
auch alle abgeholt würden? Man konnte es kaum erwarten, alles
erzählen zu können, vor allem, daß wir insgesamt 70 Km
gewandert sind.