Klaudia Kottek, früher Gemeindepädagogin in Kiel E-Mail:kk@klaudiakottek.de
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FREIZEIT-ZEITUNG
Krooger Sommerferienfahrt 1995 nach Bad Iburg

Bad Iburger Käseblatt

Montag, 3. Juli 95:

Kieler Chaos Truppe im Anmarsch auf Bad Iburg

Etliche Fachleute und Wissenschaftler hatten es schon seit Monaten vorhergesehen. Die Katastrophe rückte unaufhaltsam näher. Am 3. 7. 1995 erreichte sie ihren vorläufigen Höhepunkt: Die Kieler Chaos Truppe machte sich um 10 Uhr per Bus auf, Bad Iburgs Straßen unsicher zu machen. Per Bus, das war unser Plan gewesen. An sich kein Problem, 49 Leute in einem mit 50 Plätzen bestückten Bus unterzubringen. Aber da wir an Gepäck und Gegenständen, wie mir schien, alles mitgeschleppt hatten, was nicht festgeschraubt oder angewachsen war, ergaben sich doch ernste Platzprobleme. Die Situation stellte uns vor die Frage, was eher Zuhause bleiben konnte: Gepäck oder Mitreisende? Wir entschieden uns für letzteres und verstauten somit erst einmal das Gepäck. Da nun jedoch die Eltern ihre Kinder nicht wieder mit nach Hause nehmen wollten, waren wir gezwungen, das vorhandene „Menschenmaterial“ möglichst günstig zu verteilen, was zur Folge hatte, daß bei drei Leuten auf einem Sitz die Übersicht darüber verloren ging, welcher  Naschkram, Pulli oder Fuß nun der eigene war. Als einige Mütter sahen, daß ihre Kinder zu dritt mit zwei Sitzen vorlieb nehmen mußten, versuchten sie, en Start des Busses zu verhindern. Als Frau Kottek sie dann mit mehr oder weniger überzeugenden Argumenten und einer großen Prise Überzeugungskunst aus dem Bus hinausbefördert hatte, schlossen sich die Türen und es konnte endlich losgehen.

Vier Stunden und 45 Minuten sollte es dauern, bis wir dann wohlbehalten in der Jugendherberge eintrafen. Wer aber gedacht hatte, er könnte gleich in sein Zimmer gehen und auspacken, wurde bitter enttäuscht, denn Krafttraining war  angesagt. Nach dem Motto „wer viel mitnimmt, hat selber schuld“, begann die Kofferschlepperei den Berg zur Jugendherberge hinauf. Nach genauen Instruktionen seitens des Herbergsvaters, ging es dann an die Zimmererteilung. Als dies erledigt war, konnten wir uns nicht etwa  von den hinter uns liegenden Strapazen erholen, nein! Ein Rundgang um die Jugendherberge stand an. Zur Freude unserer Kinder, die dem Sandkasten noch nicht völlig entwachsen sind, gibt es im Wald hinter der Herberge einen kleinen Bach, in dem man jede Menge Dämme bauen und sich richtig schön dreckig machen konnte.

Das Abendessen war reichlich..... wenig!!! Hungrig begaben wir uns auf Stadterkundung. Ans Schlafen dachte in dieser ersten Nacht keiner. So wurde die Nacht zum Tag gemacht und manch einer freute sich am nächsten Tag nicht gerade über Tischdienst und Getränke holen. Aber ob es morgen deshalb leiser ist? Abwarten.

Dienstag, 4. Juli 95: Trotz Gefallen an Stadtrallye hinterließ wilde Ausweitung ein schlechtes Bild

Bad Iburg - 9.00Uhr: nachdem die Stadtrallye mit mangelnder Vorfreude gestartet hatte, fanden die Beteiligten ein langsames und mit der Zeit nachlassend bescheidenes Gefallen. Zufriedenheit bei Organisatoren und bei Teilnehmern verbreitete sich. Die gute Harmonie zwischen Schwierigkeit der Fragen, ebenso die Anzahl der Fragen ließ das Interesse der Teilnehmer steigen, trotz nicht „berauschendem“ Wetters.

Doch dieses Bild tritt bei der Kieler-Chaos-Truppe nur selten auf, und wenn, kann man sich denken, nur kurz. Denn die, bei den Betreuern bereits befürchtete wilde Auswirkung verhäßlichte das Bild um ein Gewaltiges. Besonders dramatisch war die Auseinandersetzung zwischen den Musikexperten Dr. A. Knoop und Dr. M. Seusing um die Top drei der deutschen Singlecharts. Dr. A. Knoop, Professor für Chartslogie, bekam nach Abgeben seiner Studien schwere Kritik. Begeisterung dagegen fand Dr. M. Seusing, Professor für Hitmedizin der Uni Kiel. Nach heftigen Protesten von Dr. A. Knoop gegen Dr. M. Seusing verwandelte sich die unruhige Truppe in eine ungeordnete Diskussion, wobei sich aber die Lösung von Dr. M. Seusing behauptete. Nach mehreren Diskussionen zu anderen durfte der „Hexenkessel“ endlich beendet werden, was die Betreuer zu einer schlechten Tagesbilanz führte.

AND THE WINNER IS

Jubel-Jubel-Jubel-Jubel-Jubel-Jubel-Jubel

1.   Christian, Christina, Niels, Sven, Tim, Timo, Wencke

2.   Andreas, Benjamin, Benni, Dennis, Hans - Henning, Roland, Tobias

3.   Felix, Leif, Martin, Nicolas, Patrick, Simon

AND THE LOSER IS

BUH-BUH-BUH-BUH-BUH-BUH-BUH-BUH-BUH-BUH

Zimmer 4



Mittwoch, 5. Juli 95: David Copperfield in Bad Iburg?

Das fragten sich heut wohl alle die, denen etwas abhanden gekommen ist. In den meisten Fällen ging alles mit rechten Dingen zu, als Gameboys und Taschen verlegt bzw. vergessen worden sind. Doch bis zum heutigen Tag vermißt Timo S seinen heiß geliebten und unersetzlichen Butterfly - Tischtennisschläger. Wer das wertvolle Stück gesehen hat bzw. weiß, wo es ist, wende sich bitte entweder direkt an Timo (Zimmer 9) oder an die Betreuer in Zimmer 6.

Nun zu etwas anderem Mystischen... der Liebe. Wie unsere Redaktion aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, stehen uns demnächst wieder einige Hochzeiten ins Haus. Da unser Informant nicht genau wußte, wer wen nun wirklich hundertprozentig heiraten möchte (Hans - Henning, entscheide dich!!!), Bitte ich alle diejenigen, die den„heiligen Bund der Ehe“ eingehen wollen, um ihren und den Namen ihres Partners/ihrer Partnerin. Abzugeben sind diese Zettel entweder in Zimmer 18 bei Andreas Knoop, in Zimmer 6 bei Wencke Nellssen oder im Kummerkasten im Tagesraum 1.

 

Das Freibad fand allgemeine Zustimmung und die Interviews fielen doch nicht so schlimm aus wie erwartet. Nur die Sitzordnung erhielt massive Kritik. Wir werden sehen.

Donnerstag, 6. Juli: „Zurück zur Natur!“

Hatte sich Frau Kottek gedacht und beorderte uns, müde wie wir waren, zum Bus, der uns zu den vier verschiedenen Stationen unserer Tagesfahrt bringen sollte. Nach der durchwachten Nacht spielten die Mägen einiger verrückt, was aber auch vom Naschen kommen konnte. Auf jeden Fall mußte Kristina etliche Male ihre Reiseapotheke öffnen, um mittels eines „Wundermittels" in Form von Kaugummis die gequälten Mögen wieder zu beruhigen. Leider funktionierte das nicht bei allen und Hans-Henning machte uns sehr anschaulich klar, wieviel in eine so kleine Tüte doch eigentlich hineinpaßt. Kurz und gut, nach diesem Zwischenfall waren wir in knapp fünf Minuten bei unserer ersten Station, der Adlerwarte:

1.    Die Adlerwarte fand nicht allgemeine Zustimmung. Zum einen meinten viele, es wäre Tierquälerei, die armen Vögel derart kurz anzubinden, zum anderen konnten vor allen Dingen die kleinen Mädchen nicht glauben, was sie sahen: da wurden doch tatsächlich kleine flauschige Küken, der Traum aller Kinder, an diese fiesen Greifvögel verfüttert! Und noch jemanden vielen fast die Augen aus dem Kopf – vor Staunen: Ilka konnte nicht glauben, was sie sah- Diese jungen, gut gebauten und gut aussehenden Soldaten konnten doch nur eine Fata morgana sein! - Glaub uns, Ilka, sie waren echt (die Red.)

2.    Nach diesem erschütternden Erlebnis ging es auf zu den Externsteinen. Diese waren fast das beste an der Tour.                                    

Nachdem wir fast auf den schiefen, glatten Stufen ausgerutscht wären, standen wir schwer atmend auf dem Plateau. Unter uns floß ein breiter Strom und Nils und Finn hatten nichts besseres zu tun, als mit langen Stöcken Jagd auf Enten zu machen. Zum Glück trafen sie nicht. Treffsicherer waren da schon die „größeren“ Jungs, die meinten, ihren überschüssigen Flüssigkeitsvorrat in Speichelform auf den Stufen und Köpfen loswerden zu müssen.

3.    Unsere nächste Station war das Freilichtmuseum in Detmold. Mit knurrenden Mägen machte sich eine Gruppe auf, die Bäckerei zu suchen. Nach langer Sucherei und Claudias vergeblichen Versuchen, drei Jungen davon zu überzeugen, sie sei das Mädchen ihrer Träume, bestiegen wir die nächste Kutsche, die uns ins Paderborner Dorf brachte. Freudestrahlend liefen wir zur Backstube. Und Pustekuchen – die Bäckerei hatte zu, und die Kutsche war natürlich auch weg. Also hieß es, den Weg zu Fuß zurückzugehen, was uns gar nicht behagte.

4.    Unsere Mägen hatten sich inzwischen schon darauf eingestellt, überhaupt nichts mehr zu essen zu bekommen, als unsere vierte und letzte Station in Sicht kam: Das Hermannsdenkmal. Vier Leute scheuten den Weg zum Hermann und ließen sich dafür lieber die Pommes schmecken. Selbst Hans - Henning (wir erinnern uns), futterte wieder wie eh und je. Auf dem Rückweg ließ Eike sich noch beraten, welche Kette ihm wohl am besten steht. Das Ergebnis kann sich wohl durchaus sehen lassen.

Die Rückfahrt stand ganz im Zeichen der Siebenschläfer. Zwar waren es mehr als sieben, die selig den Schlaf der Gerechten schliefen, aber das tut nichts zur Sache. Es ändert nichts an der Tatsache, daß die Betreuer schon seit Tagen unter chronischen Schlafmangel leiden und daher etwas genervt reagieren können. Wir bitten daher um Nachsicht und um eine relativ ruhige Nacht, im Interesse aller.

 

1.    Ein Nachtrag: Timo hat seinen Tischtennisschläger rechtzeitig zum Turnier wieder. Timo freut sich wie ein Schneekönig, und ich glaube, daß seine Freude Dank genug an alle ist, die bei der Suche geholfen haben.

2.    Die Redaktion benötigt unbedingt eine Liste aller Heiratswütigen bis spätestens Sonntagnachmittag.

3.    Pastor Knoop hat nichts zu tun und dreht untätig Däumchen. Daher brauchen wir unbedingt heiratswütige Pärchen. In die vorliegende Liste soll sich jeder eintragen, der jemanden mag, und der sie oder ihn heiraten möchte:

Kandidat evtl. Partner/in ja nein
Simon Schweder Mira Arps x  
Eike Wolgast Claudia Brunow x  
Hans-Henning Grothmann Wiebke Haiges x  
Nils-Arne Pohlandt Martina Untrieser   x

Freitag, 7. Juli 1995:

Skandal bei Olympia-Weitsprung

Als am Freitag sich alle Athleten in ihren Altersgruppen versammelt hatten, um den begehrten Sieg bei dem Olympia-Vierkampf nach Hause zu tragen, kam es beim Weitsprung der elfjährigen Athleten ein Betrug auf. Man wunderte sich schon, wieso die Sprünge dieser Gruppe sich um ein gewaltiges abhebt abhebt, wie die der anderen Gruppen. Als man dann aufdeckte, daß die Abmesser viel zu früh anfegangen haben, ihr Maßband anzulegen, kam heftiger Protest der anderen Gruppen. Doch die beiden Leiter bestritten dieses ab und beruhigten die Athleten damit, daß da gemessen wurde, wo wirklich abgesprungen wurde. Trotz der allmähligen Beruhigung ist diese Disziplin immer noch sehr umstritten.

Bei der am selben Tag stattgefundenen Bergrallye kam es zum unnötigen Einsatz eines Suchtrupps. Nachdem sich Henning und Eike zusammen mit den Zimmern 7 und 19 verlaufen haben, schickte Frau Kottek Sven und Andreas als Suchtrupp, um die Vermißten aufzuspüren. Doch als sich die übrigen Teilnehmer durch Zufall auf dem Rückweg mit den Verschollenen trafen, kam wieder Erleichterung auf. Doch was war mit dem Suchtrupp? Der suchte, suchte und suchte, horchte nach Stimmen, die er verfolgte und lief so immer in den Wald hinein. Doch als er dann hoffnungslos aufgegeben hatte, war nur noch eine Stunde Zeit, um den gut fünf Kilometer langen Weg zur Jugendherberge zurückzulegen. So tauchten die beiden rund 1 ½ Stunden später zum Abendessen auf.

Sieger des Tischtennisturniers

Tischtennismeister

Leif Kettenbeil

Vizemeisterin

Martina Untrieser

 

3.Platz Andreas Knoop 4. Platz Hans-Henning Grothmann

Überraschenste Leistung

Martin Seusing schaltete Favoriten über Favoriten aus, schied dann allerdings gegen Hans-Henning aus.

Loser:

Timo Schulze – 1. Runde aus gegen Martin Seusing

Blamage!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Samstag, 8. Juli 95:

Ein mehr als rahmensprengender Wettkampf

Ein Wettkamp der besonderen Art fand heute im Iburger Freibad statt. Die Disziplin ebenso wie die Technik war so simpel wie einfach. Beim Abspringen vom Einmeterbrett zieht man entweder ein Bein oder beide an und versucht, mit dem Hintern und dem Ende des Rückens zuerst aufzukommen. Dieses eben beschriebene anspruchsvolle Element nennt sich „Arschbombe“. Bei dieser Technik werden Punkte für Haltung, Ausdruck/Eleganz sowie Höhe der Fontäne gegeben. Einer brach alle Rekorde und überschritt den Höchstwert von zehn Punkten. Nicht nur, daß bei ihm keine Haltungsfehler aufzuzeigen waren oder es ihm an Ausdrucksfähigkeit bzw. Eleganz (!?!) gemangelt  hätte. Nein, mit seinem Sprung hat er den Preisrichtern und Zuschauern anschaulich bewiesen, daß ein Mensch sehr wohl in der Lage ist, das halbe Schwimmbecken auszuleeren, in dem er einfach hineinspringt. Dabei sprengte er nicht nur alle Rekorde, sondern auch seine Badehose.

Unsere Redaktion spricht dem Sieger hiermit ihre Bewunderung aus:

 

Herzlichen Glückwunsch, Andreas!

und toi, toi, toi bei der Titelverteidigung....,

wenn das Schwimmbecken wieder aufgefüllt ist

(und paß auf, daß die Hose dieses Mal heil bleibt!)

Natürlich sollte auch Ilkas Erlebnis nicht unerwähnt bleiben. Ihren geübten Augen (siehe Adlerwarte) entging nicht, daß der Bademeister unerwartet gut aussah (ähem). Schmachtend ließ sie sich neben ihm nieder, ließ ihre Blicke bewundern über sein Tatoo gleiten und hoffte, seinen Blick vom Wasser auf sich zu lenken, indem sie ihm ihr Bikini Oberteil darbot – so oder so ähnlich könnte es noch seitenweise weitergehen, doch wollen hier keinen billigen Abklatsch eines Liebesromanes bieten, sondern harte Fakten. Also, wir von der Redaktion meinen: der Kerl ist (Orginalton Kristina: ... ) das reinste Brechmittel. Ganz unvoreingenommen sagen wir dazu: Das stimmt!

Zum Mittagessen braucht man nicht viel zu sagen. Es gab Hühnerfrikassee mit Reis und Erbsen. Um es mit Tobias Drabinskis Worten zu sagen: „Das Mittagessen war Gummikotze!“

Die Schloßbesichtigung traf nicht ganz den Nerv der Jungengruppe, obwohl alle mehr oder weniger aufmerksam zuhörten, als unser ewig grinsender Füher die Deckenmalereien erklärte, indem er uns von den Kämpfen des Herkules erzählte. Im Anschluß ging es zum Eisessen. Man sah schwarz an diesem Tag., da viele durch viele Hände gingen.

 

Am 8. Juli 1995 ging Ilkas linker Daumennagel von uns.

Bei der Kollision mit einer Tür zog Ilka sich einen

Komplizierten Splitternagelbruch zu, der nicht zu heilen war.

Der Nagel mußte amputiert werden.

In tiefer Trauer verbleiben

Ilka Eggers und ihre Nagelfeile.

Ihre Heirat geben bekannt

Hans-Henning Grothmann

und Wiebke Grothmann geb. Haiges

Die Hochzeit von

Simon Schweder und Mira Arps Wird auf Mittwoch, den 12. Juli 1995 verschoben

(wegen Lampenfieber seitens der Braut)

Sonntag, 9. Juli 1995:

Kirchenschlaf ist doch der beste Schlaf

9.00 Uhr: die fromme, kirchliche Gruppe aus Kiel-Kroog macht sich auf den Weg zum allsontäglichen Gottesdienst, um Erleuchtung zu finden. Doch dies ist nur ein äußerliches Wunschbild. Denn in der Wahrheit liegt das Grauen. Die kirchenfaule Gruppe macht sich auf den öden Weg zur leider allsonntaglichen Gottesdienstelei. In der Kirche wurde erst einmal die vorläufige Schlafkulisse eingerichtet und anschließend interessiert  tuend die Lieder herausgesucht. Die erste ½ Stunde lang stört den Pastor die Einschlafenden, so daß z.B. bei Julian Plieth erst bei Beginn der Predigt der Kopf auf seinen mühsam hingelegten Pullover sank und erst gegen Ende der Predigt vom Vikar geweckt wird Um 11.10 Uhr gingen so alle unserer Gruppe fromm, nachdenkend und ausgeschlafen nach Hause.

Mittag: Alle gehen gelangweilt und wie in Trance Richtung Freibad. Doch dann: die Betreuer lotsen sie am Freibad vorbei und führen se zum Kleinwagenmuseum. Ganz schnell gegen sie durch das Museum und versuchen den interessierten Betreuern zu erklären, wie öde das doch ist. Endlich heraus aus dem Museum und hinein ins Freibad? Nein, so kam es nicht, denn die Chaostruppe wurde zum anderen Ende der Stadt gescheucht, um die rund 700 Uhren des Uhrenmuseums zu „bestaunen“. Diese interessante Expedition dauerte ganze zehn Minuten. Doch dann: die gute Laune, die auf dem Weg ins Freibad aufkam, ist kaum zu beschreiben.

Abends: sollte der Volltreffer des Tages die wohl öde Tageserinnerung verdecken. Die Disco und die Hochzeit. Hans-Henning und Andreas verzichteten sogar auf den Gesprächskreis und das Gruppenphoto, um die Disco aufzubauen. Nach einer Stunde ging es los. Die Töne von „I wanne be with you“ eröffneten das Fest. Nach einer halben Stunde guter und schlechter Musik kam die Hochzeit. Doch Mira mußte vorläufig wegen auftretender Übelkeit verzichten. Doch was war es wirklich? Lampenfieber? Kreislaufkollaps? Oder war Simon doch nicht der Richtige? Auf jeden Fall wird es am Mittwoch eine Nachhochzeit geben. Geklappt hat dagegen die Hochzeit von Hans-Henning und Wiebke, die anschließend noch einmal heftig rumgekuschelt haben. Doch eine Viertelstunde später, der DJ überlegte sich schon, wie er die nächsten Stunden gestalten sollte, rief Frau Kottek auf, die Disco zu beenden. Von daher sind sich alle sicher: Die Disco am Mittwoch früher zu beginnen.

Montag, 10. Juli 95: Glückskind oder Unglücksrabe?

Da haben wir ihm noch viel Glück gewünscht, unserem Sprung-As Andreas, und dann geschieht so etwas. Frisch auf zu neuen Rekorden, hatte Andi sich wohl gedacht, sprang ab und „Platsch“, es war passiert. Er hat sich den Rücken verrenkt. Jede Bewegung, ja, selbst das Atmen, bereitete ihm Schmerzen. Doch zum Glück gibt es in unserer Redaktion eine fähige Masseurin, die ihn fachgerecht „bearbeitete“. (Auch sonst gibt es Leute, die zu allen Schandtaten bereit sind, zu empfehlen ist die Schmerzbearbeiterin Ilka E.) Nach dieser nicht ganz schmerzfreien (hähähä) Behandlung befielen plötzlich auch Sven, Eike und Hans-Henning unerklärliche Rückenschmerzen. Doch nur noch Sven und später Eike kamen in den Genuß einer Massage. Für Andreas wird sich nun auf jeden Fall die Frage stellen, ob sein verrenkter Rücken wirklich nur Nachteile hat!

Der zweite Teil unseres Nachmittags verlief im wahrsten Sinne des Wortes „märchenhaft“. Der Märchenwald war für die Älteren zuerst wenig attraktiv. Bis wir dort ankamen und sie sahen, daß man dort nicht nur Märchen anschauen konnte, sondern daß es dort auch Spiele wie Erbsenklopfen, Pfeilwerfen und provisorischen Basketball gab. So waren erstmal für eine halbe Stunde beschäftigt. Voller Stolz wurden dann später die Gewinne präsentiert.

Später erlebten Benjamin Schulz und Nikolas Schutta eine böse Überraschung. Im Märchenwald waren die Raubtiere los. Mit gezückten Krallen machten sie sich ans Werk und benutzten Benjamins und Nikolas Arme als Kratzbäume, was ihnen verständlicherweise nicht behagte. Die Jungen wurden postwendend zum Desinfizieren geschickt und die Raubkatzen Annika, Melanie Johannsen, Kerstin Neumann und Jennifer Görtz zum Abwaschen. Orginalton Benjamin: Wenn die das noch einmal machen, schneide ich denen die Fingernägel ab.

Am späten Abend gab es dann noch einmal Krach: Die „großen“ Jungen konnten es mal wieder nicht lassen und mußten ihren voyeuristischen  Neigungen freien Lauf lassen. Was ihren weiblichen Opfern, die unbekleidet unter der Dusche standen, überhaupt nicht gefiel. Die Mädchen beschwerten sich natürlich gleich beim Herbergsvater. Doch das bevorstehende Donnerwetter kam als Bumerang zurück und traf. Die Mädchen hatten nämlich schon ihrerseits die Jungen beim Duschen zu beobachten versucht. Tja, gleich und gleich....

Beim Anblick der vielen Kranken hat sich jemand ein Herz gefaßt, seine poetische Ader ausgequetscht und ein Gedicht für unsere Leidenden geschrieben:

Gedicht für alle Kranken und solche, die es werden wollen

Auf brachen wir zu früher Stund

Hoffentlich bleiben all wir gesund

Dafür wird schon Kristina sorgen,

drum denken wir auch nicht an Morgen.

Sie hat die Apothek‘ dabei,

drum fühlen wir uns frisch und frei.

Ins Schwimmbad wollten wir bald gehen

Und stauchten uns auch gleich die Zehen.

Andreas verrenke sich den rücken

Und zu deren all Entzücken

Wurde er auch gleich massiert

Wonach sein ganzes Zimmer giert

Wenn zarte Hände wohlich streichen,

dann wird der Schmerz der Freude weichen.

Nils-Arne hatte sich gedacht:

Ich crem mich ein und hab gut acht,

daß die Sonne mich nicht verbrennt.

Doch hat er das leider verpennt.

Dann war da noch ds große Stechen

Bei dem sich alle Bremsen rächen.

Auch die Bienen, Mücken Wespen

Wollen unser Blut mal testen.

Auch die liebe Petra fein

Hatte bald ein dickes Bein.

Siebleib beim Wandern hier zuhaus

Und ruhte sich mal richtig aus.

Von all dem Streß und all dem Tun

Und pfiff auf den Betreuerruhm.

Dienstag, 11. Juli 95: Künstlertreffen

Am Dienstagmorgen versammelten sich die Montagsmaler (?!?) mit ihren zu gestalteten Taschen im Hof der Jugendherberge. „In Kreisform aufstellen“ hieß es da. Leider hatte Frau Kottek vergessen zu sagen, wie viele Kreise entstehen sollten, daher bildeten sich gleich zwei Kreise getreu dem Moto: Doppelt hält besser. Nachdem dieser Irrtum geklärt und der Fehler beseitigt worden war, ging es dann an die eigentliche Arbeit. Trotz genauer Instruktionen ging wie erwartet alles schief, was schiefgehen konnte. Aber nichts desto trotz waren alle rechtzeitig zum Mittagessen fertig.

Der Nachmittag stand der freien Gestaltung zur Verfügung. Einige gingen schwimmen, andere in die Stadt, wo wir (selbst) Ilka(!) und Zimmer 7 beim Eisessen trafen. Marti bewies uns anschaulich, daß es hier nicht nur „N“, sondern auch „ninnen“ zu kaufen gab.

Abends wollten wir (Zimmer 7, 8 und 6) Leifs Geburtstag nachfeiern und zum Pizzaessen gehen. Alles war schon genehmigt, als wir in letzter Sekunde daran gehindert wurden. Obwohl wir zugeben mußten, daß es auch nicht fair ist, Steine gegen die Mülltonnen zu werfen, die vor der Wohnung der Herbergseltern stehen.

Mittwoch, 12. Juli 1995

Von Affen, Menschen und

der Zweckentfremdung von Sonnencreme

Endlich! Der langersehnte Tag war da. Nein, es war noch nicht der Tag der Abreise, sondern es war der Tag, an dem wir in den Freizeit-Safari-Park nach Stukkenbrock fahren wollten. Nach knapp zweistündiger Fahrt standen wir vor dem Tor und begehrten Einlaß. Th uti wäre an diesem Tag wohl am liebsten nicht durch das Löwengehege gefahren, denn der Busfahrer hätte ihn gerne zum Füttern für dessen Bewohner verwendet. Doch die armen Löwen blieben an diesem Tag hungrig zurück. Im eigentlichen Park angekommen, trennten wir uns. Jede Gruppe zuckelte alleine los.

Die Attraktion des Parks war wohl zweifelsfrei die Wildwasserbahn. Aber auch der Affenfelsen fand seine Liebhaber: Man fuhr mit einer vergitterten Bah langsam durch das Gehege der Paviane. Diese kannten das „Ritual“ schon und hängten sich an die Seitengitter. Voller Begeisterung verfütterte unsere Gruppe zwei Brötchen, vier Äpfel und zwölf Scheiben Brot an die Affen. Dabei entdeckten wir nahe Verwandte und fanden unsere Theorie bestätigt, daß einige Teilnehmer unserer Fahrt wirklich vom Affen abstammen.

Die 3er-Loopingbahn wurde einstimmig für gut aber für zu kurz erklärt. Nachdem Andreas trotz seines Rückens (Berichtigung: Er ist nicht verrenkt, sondern ein Nerv ist eingeklemmt!) in der Wildwasserbahn gefahren ist, Martin vergeblich nach seinem verlorenen Portemonnaie gefahndet hat und Arne endlich von seiner Oldtimerfahrerei abließ, ging es zurück zum Parkplatz. Nach der üblichen Zeremonie des zimmerweisen Aufstellens konnte die Rückfahrt angetreten werden.

Am Abend sollte noch einmal eine Disco stattfinden. Die große Frage war, ob Mira sich diesmal „trauen“ würde. Diese Frage kann nun mit „ja“ beantwortet werden.

 Die Redaktion gibt hiermit die Hochzeit von

Simon Schweder und Mira Schweder geb. Arps bekannt

Viel Glück dem jungen Paar!

Leider mußte die Disco kurz danach vorzeitig abgebrochen werden, da das Interesse anscheinend gleich Null war. So blieben einige einen Tanz schuldig.

Der anschließende Aufruf zur Nachtwanderung wurde nur von einigen begeistert angenommen, von anderen jedoch genauso freudig abgelehnt, was denen, die nicht mitgingen, zu einem interessanten Gesprächsabend verhalf. (Zimmer 18) Dabei wurde die Sonnencreme nicht nur zum Massageöl umfunktioniert, sondern sie wurde auch auf alles gespritzt, was sich bewegte (oder auch nicht). So fand sich die Creme bald in Haaren, auf Bettzeug und Fußboden sowie anderen Einrichtungsgegenständen. Der Vorteil war, daß es im Zimmer gut roch. Der Nachteil: wir kamen erst spät zum Kofferpacken.

Donnerstag, 13. Juli 95: Rückkehr der Chaostruppe

Es war soweit! Die Koffer waren gepackt, die Zimmer geräumt und die Tagebücher waren im Laufe des Vormittags auch fertig geworden. Letzte Einkäufe wurden getätigt und unsere Mägen wurden das letzte Mal mit Herbergskost gesättigt, bevor der Bus mit Verspätung eintraf. Ein letzter Blick zur Herberbe mußte sein, bevor man sich umwandte und unserem Ziel entgegen sah: Kiel!

Aber bis dahin sollten noch einige Stunden vergehen. Es gab noch viel Arbeit für die Betreuer. Die Tagebücher mußten ausgewertet werden. Es galt ja, einen Sieger zu ermitteln. Was zu erwarten war, traf ein:

der überragende Sieger in den Kategorien

„bestes Bett“ und „bestes Tagebuch“ hieß

Tusch – Applaus –  Jubel – Tusch – Applaus – Jubel

Timo Schulze

Tusch – Applaus –  Jubel – Tusch – Applaus – Jubel

Timo durfte sich bei der Preisverteilung als erster etwas aussuchen. Allen war klar, was er nehmen wollte, nämlich die Wanduhr, auf die er schon seit Beginn der Fahrt scharf war. Aber auch die anderen sollten nicht leer ausgehen. So fanden die kleinen Handpuppen (Giraffe, Krokodil, Igel) neue Besitzer. Kerstin Neumann erkannte schnell, daß man damit die hinter einem sitzenden Jugend wunderbar ärgern kann.

Nach der anstrengenden Auswertung hatten wir Betreuer wirklich eine Prise Schlaf verdient, aber nein, nach Auffassung der Teilnehmer brauchen Betreuer keinen Schlaf und konnten deshalb ruhig auf Trab gehalten werden, indem man vor im Bus Mist baut. Aber glaubt es uns, Freunde der Nacht, wir erkennen euch bei der nächsten Fahrt wieder. Aber bis dahin ist es noch eine lange Zeit. Pech für uns, daß unsere Unruhestifter das auch wissen.

Nun ja, nach knapp fünf Stunden Schlaf liefen wir in den „Heimathafen“ ein. Wir ärgerten uns zwar, daß man für uns nicht den roten Teppich ausgerollt und eine Kapelle beordert hatte, aber wenigstens stand das Empfangskomitee bereit.

Die Eltern konnten ihre lang vermißten (??) Sprößlinge in die Arme schließen, Fotos wurden gemacht und die eine oder andere Freudenträne kullerte dann doch noch.

Schade war nur, daß man sich untereinander nicht mehr verabschiedet hatte. Aber, wer weiß, vielleicht sieht man sich ja mal wieder, möglicherweise im nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Kieler-Chaos-Truppe auf Sommerfahrt (In Deckung, wir kommen!!!)

Hiermit geht auch unsere Zeit zuende.

Die Redaktion verabschiedet sich von Euch,

dankt allen für ihr Mitwirken und denen,

die uns immer wieder Stoff für unsere Zeitung geliefert haben.

Wir freuen uns auf nächstes Jahr.

Macht’s gut, wir machen’s besser!

Eure Redaktion

Wencke Nellssen und Andreas Knoop